Neela, die verletzte Nilgans von Niederdollendorf

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Mit einem verletzten Flügel begann alles!

Einen Tag nach Rhein in Flammen 2017 entdeckten meine Schwester und ich eine Nilgans mit einem herabhängenden linken Flügel. Kurz vor Weihnachten 2017 spitze sich die Lage erneut zu für dieses Tier. Neelas Geschichte hat einige Menschen in Königswinter-Niederdollendorf sehr bewegt. Hier mein Bericht über meine Begegnungen mit Neela, der Nilgans.

18.01.2019: Neela ist mittlerweile seit zwei Wochen verschwunden. Es ist anzunehmen, dass sie nicht mehr lebt. Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Am 28.12.2018 habe ich sie noch munter am Niederdollendorfer Ufer gesehen. Es deutete nichts auf eine Erkrankung hin. Auch nach dem Silvesterfeuerwerk waren beide Gänse ohne Blessuren am Rhein gesichtet worden.

28.02.2018: Die Gruppe, die das Gänsepaar beobachtet und gut im Auge behält, ist wieder gewachsen. Und den beiden Tieren geht es trotz der bitteren Kälte, die derzeit hier in Bonn und Umgebung herrscht, richtig gut!

01.02.2018: Neela und Rudi geht es gut, auch wenn die Aufräumarbeiten am Rhein noch andauern. Ordnung muss sein und zum Glück gibt es die fleißigen Mitarbeiter der Stadt, die das Flußufer wieder reinigen. Unglaublich, aber leider war, was ein Hochwasser alles an Müll antreibt.

Und schon wieder steigt das Wassser

27.01.2018: Heute gibt es einfach mal ein Video (siehe mein Youtube-Channel). Ein Bild sagt mehr als… ihr wisst schon ;-)

25.01.2018: Der Regen und das warme Wetter bringen auch wieder eine größere Wassermenge mit sich. Das Wasser bahnt sich wieder seinen Weg über das Ufer hinweg. Den beiden Gänsen geht es gut und wir halten sie weiterhin gemeinsam gut unter Beobachtung.

Das Hochwasser nimmt wieder ab

14.01.2018: Neela geht’s gut und wurde heute sogar von vier Kormoranen bewacht. Ein wirklich lustiger Anblick: 4 Bodyguards! VIP Gans!

10.01.2018: Ich habe Neela und Rudi auf einer Treibholzinsel Nähe der Fähre gesehen. Es geht beiden gut. Lustigerweise kam ich mit einer weiteren Beobachterin und Beschützerin der beiden Nilgänse ins Gespräch. Es fühlt sich richtig gut an, dass andere Menschen auch auf die Tiere in ihrer Lebenswelt achten! Das Hochwasser geht langsam, aber sicher zurück und die Aufräumtrupps der Stadt Königswinter sind bereits fleißig bei der Arbeit! Gestern ist dieses Video von Neela entstanden: Video entfernt!

Das Hochwasser steigt weiter

07.01.2018: Das Hochwasser in Niederdollendorf steigt. Glücklicherweise türmen sich auch größere Baumstücke auf, auf denen Neela ein sicheres Plätzchen findet.

04.01.2018: Das Hochwasser steigt. Das wäre für Neela noch kein Problem. Aber aufgrund der wenigen Rückzugsplätze verlagert sie ihren Aufenthaltsort vornehmlich in die Nähe der Hundewiese. Hier stellen die freilaufenden Hunde für die flugunfähige Gans eine große Gefahr dar. Aus Rücksicht auf dieses tapfere Tier, das trotz einseitiger Einschränkung so friedlich am Ufer lebt, wäre ein Anleinen der Hunde durch ihre Besitzer mehr als freundlich.

Silvesterfeuerwerk und Hochwasser

01.01.2018: Die Silvesternacht war tatsächlich von einem Inferno geprägt. Zumindest war für mich alles furchtbar laut und unberechenbar. Am Silvesterabend haben wir die beiden Gänse um ca. 22 Uhr vorne an der Fährrampe ruhig stehen sehen. Aber was dann zwei Stunden später los war, muss für die Tiere brutal gewesen sein: Geböller, Gestank und sehr viel Müll in Form von Glasscherben und abgebranntem Feuerwerk. Ich habe keine Ahnung, wo sich die Tiere und wo sich vor allem die flugunfähige Neela versteckt hatte. Aber heute morgen saß sie mit ihrem Ganter wieder auf dem großen Baumstamm und verteidigte ihr Revier. Puh, zum Glück ist alles gut gegangen!!!!!!!!!

26.12.2017: Heute war die Lage wieder einigermaßen entspannt. Neela hat sich ein vom Gehweg einigermaßen entferntes Quartier gesucht und ist gut zusammen. Sie streckte sich und lief gut und sicher hin und her. Zwar ist in der Nachbarschaft ein anderes Nilgänsepaar aufgetaucht, blieb aber auf Distanz zu Neela und ihrem Partner. Bei einem solchen Anblick zerbrechen wir uns wirklich den Kopf, was wohl an Silvester während des Feuerwerks mit den Tieren los sein wird. Ich hoffe, dass vor allem die feiernden Menschen vernünftig bleiben und die Tiere in Frieden lassen werden!

25.12.2017: Die Natur ist aus Menschensicht sehr hart. Unsere Mitstreiterin Claudia teilte mir per Whatsapp heute Mittag mit, dass Neela mit ihrem betroffenen Flügel an ihrem Fuß hängen geblieben ist und nicht mehr laufen konnte. Rudi, Neelas Partnertier, verteidigte sie und flog dem angreifendem Tier hinterher. Claudia beobachtete Neela, die sich zum Glück wieder aus dieser fatalen Lage befreien konnte und anschließend wieder gut gefressen hat. Ich werde am späten Nachmittag nochmals nach den beiden Ausschau halten. Gegen 17.15 Uhr kurz nach Einsetzen der Dämmerung waren beide Gänse schon im Halbschlaf auf der Bootrampe.

24.12.2017: Gegen 17 Uhr, kurz vor der Weihnachtsmette in Niederdollendorf, befanden sich Neela und der Ganter wieder auf ihrem „alten“ Platz. Das Hochwasser geht langsam wieder zurück und gibt Land erneut frei.

23.12.2017: Heute bei unserem täglichen Besuch bei Neela fiel uns mal wieder auf, dass sich das Partnertier bei einer anderen gesunden Nilgans aufhielt. Glückerweise trafen wir eine Dame, die Neela nun auch schon seit Mai 2017 beobachtet. Sie erzählte uns als alteingesessene Niederdollendorferin, dass ihr das bevorstehende Silvesterfeuerwerk große Sorgen mache.

Leider ist der derzeitige Aktionsradius von Neela durch das andauernde Rhein-Hochwasser sehr stark eingeschränkt. Sie hält sich quasi nur noch im Bereich der Fährenanlegestelle auf. Doch an Silvester / Neujahr wird die Ufergegend überfüllt mit Menschen sein, ganz abgesehen von den Feuerwerkskörpern, die durch die Luft fliegen werden. Die Rheinströmung ist wahnsinnig stark und das flugunfähige Tier wird dies nur unter enormen Strapazen überstehen. Wir überlegten gemeinsam, wie wir dem ansonsten vitalen Tier helfen können.

10.05.2017: Der Wasserstand des Rheins hat zugenommen, aber den Gänsen geht es soweit gut. Nur die vielen Menschen, kleine wie große, die rücksichtslos die Tiere belästigen, sind furchtbar. Unglaublich, was diese Tiere aushalten müssen! Eltern, die ihre Kinder einfach hinter wehrlosen Tieren hinterher rennen lassen, kann ich einfach nicht verstehen.

09.05.2017: Der Nilgans geht es den Umständen entsprechend gut. Sie frist sehr gut und bewegt sich auch sicher trotz hängenden Flügels.

08.05.2017: Gestern Nachmittag gegen 16 Uhr entdeckten meine Schwester und ich eine verletzte Nilgans. Ihr linker Flügel hing herunter. Das Tier ist glücklicherweise in Begleitung ihres Partners und wird von diesem auch beschützt. Ursprünglich wollte ich meine neue Kamera CANON EOS M6 testen und konnte dies wahrlich direkt tun. Dank der WLAN-Verbindung, die ich direkt zwischen der Kamera und meinem Smartphone aufbauen ließ, konnte ich dem Tierschutz aktuelle Fotos und Videos des verletzten Tieres senden und um Hilfe bitten. Hier wird scheinbarer Technik-Schnick-Schnack auf einmal lebensrettend. Ich werde an dieser Stelle weiter über den Hergang der Situation vor Ort berichten!

Das Nilgans-Pärchen ist immer noch vorort. Nach Rücksprache mit der Naturschule Aggerbogen beobachten wir die Situation weiterhin und bringen erst einmal keine unnötige Unruhe in das Geschehen. Vielleicht arrangiert sich das Tier mit der Verletzung. Das verletze Tier bewegt sich und frisst auch gut. Es jetzt von seinem Partner zu trennen, ist vielleicht keine gute Idee.

07.05.2017: Die Polizei wurde von drei Damen bereits benachrichtigt. Wir riefen dann auch beim Tierschutz Siebengebirge an, der uns an den Retscheider Hof weiterleitete. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter kommunizierten wir per WhatsApp und den gemachten Videos und Fotos über den Zustand des Tieres. Es bewegte sich trotz der Umstände recht vital. Auch ein Aufruf per Facebook nach fachkundiger Hilfe hat in diesem Zeitraum stattgefunden.

Kategorien: Natur

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