Interview mit Synchronschauspielerin Claudia Urbschat-Mingues

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Wenn man abends um 20 Uhr die Tagesschau anschaltet, dann hört man Claudia Urbschat-Mingues. Oder auch wenn Angelina Jolie, Rachel Weisz und viele andere international bekannte Schauspielerinnen in deutscher Sprache über die Kinoleinwand flimmern. Im Quadratlatschen-AKTIV-Interview berichtet Claudia Urbschat-Mingues über ihre beiden großen Leidenschaften: Das Laufen und das Sprechen! Weitere Infos @ www.claudiaspricht.de.

Eine Hand voll Fragen an Claudia Urbschat-Mingues

Frage 1: Welche Rolle spielt Bewegung in Ihrem Leben?

Claudia Urbschat-Mingues: Eine ungeheure! Ich war schon als Jugendliche Nordrhein-Meisterin über 2000 Meter, bin später Deutsche Meisterschaften in der Mittelstrecke gelaufen und habe mit 29 meinen Berlin-Marathon absolviert. Ich würde fast behaupten: Das Einzige, was ich wirklich kann, ist Laufen und Sprechen.

Frage 2: Sie sind Synchronschauspielerin. Wie halten Sie Ihre Stimme fit und gesund?

Claudia Urbschat-Mingues: Die Stimme ist bei mir Ausdruck der Seele, deshalb geht es mir stimmlich meistens dann nicht gut, wenn mich psychisch etwas belastet. Genauso wie man oft Schnupfen hat, weil man einfach die Nase voll hat. Ich bemühe mich also einfach glücklich und ausgeglichen zu sein, aber im Februar bekomme ich dann trotzdem oft noch eine Grippe.

Frage 3: Wie bereiten Sie sich auf eine Synchronrolle vor?

Claudia Urbschat-Mingues: Leider gar nicht, da ich in der Regel vorher gar nicht weiß, was mich im Synchronstudio erwartet. Wir Synchronschauspieler sehen die Filme ja nicht vorher und bekommen auch keine Texte zugeschickt, sondern gehen einfach zu der bestellten Uhrzeit ins Synchronstudio und dann geht’s Take für Take (also in kleinen Sequenzen, Schritt für Schritt) los, dabei sehe ich dann auch zum ersten mal die Szenen. Eine Hauptrolle in einem Kinofilm erarbeitet man so in der Regel in ein bis zwei Tagen.

Frage 4: Welche Synchronrolle hat Sie bisher am meisten bewegt?

Claudia Urbschat-Mingues: Das ist schwer zu sagen. Es gibt Filme mit sehr ergreifenden Themen und sehr emotionale Rollen, die mich manchmal verfolgen, aber einen absoluten Favoriten habe ich nicht. Grundsätzlich ist für mich die Teamarbeit entscheidend; so kann eine weniger aufregende Rolle auch mal eine intensive und schöne Synchronarbeit werden, obwohl man das dem Film oder der Rolle vielleicht gar nicht ansieht. Grundsätzlich kann man aber sagen: Je besser die schauspielerische Leistung, desto authentischer und im Idealfall eindringlicher ist auch die Synchronisation

Frage 5: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mal wirklich keine Lust auf Nichts haben?

Claudia Urbschat-Mingues: Da das bei mir sehr selten vorkommt, bin ich froh, wenn ich auch mal alles sausen lassen kann. Zum Arbeiten habe ich mich jedenfalls noch nicht über Gebühr motivieren müssen, das tue ich einfach gern – und beim Sport geht es mir bisher Gottseidank genau so.

Vielen herzlichen Dank für dieses Interview!

[Kathrin Rosi Würtz, 2016]


1 Kommentar

Interviews - Kathrin Rosi Würtz, M.A. · September 16, 2022 um 2:46 pm

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