Interview mit Naturfotograf Stefan Pütz-Cordes

Auf die Naturfotografie von Stefan Pütz-Cordes bin ich über eine Fotoausstellung im Museum Koenig Bonn aufmerksam geworden. In diesem Quadratlatschen-AKTIV-Interview beantwortet er mir eine Handvoll Fragen rund um sein liebstes „Hobby“, den Klimawandel und das Siebengebirge.
Kurzprofil Stefan Pütz-Cordes
Wer sind Sie? Was machen Sie beruflich und wie sind Sie zur Naturfotografie gekommen?
Stefan Pütz-Cordes: Ich lebe mit meiner Familie in Hennef und bin als gebürtiger Rheinländer in Lohmar aufgewachsen. Zur Fotografie bin ich schon als Kind gekommen, da auch meine Eltern oft mit der Kamera unterwegs waren. Anfang der 90er Jahre habe ich Fotodesign an der FH Dortmund studiert, die Fotografie aber nie zu meinem Beruf gemacht. Ich arbeite als Grafikdesigner und fotografiere mittlerweile „nur“ noch als Hobby.
Da ich sehr gerne draußen in der Natur bin, liegt es nahe beides miteinander zu verbinden. Ich liebe es zum Sonnenaufgang mit der Kamera unterwegs zu sein. Der Morgennebel, die Stille, nur unterbrochen durch das Vogelgezwitscher, und das frühe weiche Sonnenlicht lassen mich wunderbar vom Alltag abschalten. Zumeist zieht es mich in die Wahner Heide, in der ich schon als Kind mit meinen Eltern unterwegs war. Auch das Siebengebirge , die Eifel und das Hohe Venn bieten sich für wunderbare Naturaufnahmen „vor der eigenen Haustür“ an.
Den Austausch mit Gleichgesinnten finde ich dabei im Naturfototreff Eschmar und bei der Gesellschaft für Naturfotografie GDT. Mit dem Naturfototreff Eschmar veranstalten wir jedes Jahr Mitte März unser zweitägiges Naturfotofestival im Museum Koenig Bonn. Begleitend dazu richten wir im ersten Halbjahr zwei Fotoausstellungen im Museum aus.

Welche Orte im Siebengebirge mögen Sie am liebsten und warum?
Stefan Pütz-Cordes: Da ich eher die Ruhe und Abgeschiedenheit suche, bin ich zumeist am frühen Morgen unterwegs, gerne rund um den Ölberg, aber auch am Stenzelberg.

Was bedeutet der Klimawandel für Sie persönlich? Wie engagieren Sie sich für ein nachhaltiges und naturfreundliches Leben?
Stefan Pütz-Cordes: Puh, schwierige Frage. Der Klimawandel bereitet mir Sorge, gerade auch in Hinblick auf die Zukunft meiner Kinder bzw. die Generationen, die nach uns folgen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich persönlich wenig Möglichkeiten sehe, darauf Einfluss zu nehmen. Ich würde gerne mit der Bahn, oder noch besser mit dem Fahrrad, zur Arbeit fahren, habe jedoch mit meinem Job in Neuss eine 85 km lange Anfahrt. Corona sei „Dank“, kann ich seitdem jedoch drei Tage die Woche im Homeoffice arbeiten, was die Fahrzeiten minimiert.
Generell würde ich ein Tempolimit auf Autobahnen begrüßen um die Emissionen zu verringern. Ansonsten vermeide ich Fernreisen und bin foto- und urlaubstechnisch nur in Deutschland und Europa unterwegs. Ich denke allein in Europa gibt es soviel zu entdecken, dass ich noch Jahre brauchen werde, um alles zu sehen.
Welches Abenteuer in der Natur möchten Sie noch erleben bzw. fotografieren? Und welches Naturereignis war bisher das für Sie eindrucksvollste?
Stefan Pütz-Cordes: Wie bereits gesagt, gibt es in Europa so viel zu entdecken, dass allein hier die Liste nahezu endlos ist. Mich zieht es immer wieder in die kühleren Gefilde. Von Skandinavien kann man eigentlich nie genug bekommen. Daher werde ich mit Sicherheit nochmal nach Norwegen und Schweden fahren. Auch Schottland und die englischen Nationalparks stehen auf meiner Liste. Und Nordspanien, und…
Das beeindruckendste Naturerlebnis bislang war für mich aber ganz klar Island. Es waren zwar nur 10 Tage und es hat fast jeden Tag geregnet, aber diese einmalige ursprüngliche Natur sollte jeder einmal im Leben „erleben“ dürfen. Mittlerweile ist die Insel aber dermaßen überlaufen und teuer, dass es wohl bei der einen Tour bleiben wird.

Und zum Schluss eine typische Quadratlatschen-Fragen: Welche Schuhe ziehen Sie am liebsten an und warum tragen Sie diese so gerne?
Stefan Pütz-Cordes: Auch wenn amerikanische Produkte aktuell ziemlich verpönt sind, so liebe ich doch meine KEEN Schuhe (Targhee) und Sandalen (Newport). Sie sind super bequem, robust und sehe auch noch gut aus. Finde ich. Dazu versucht KEEN auch noch möglichst verantwortungsvoll zu produzieren. Das war keine Werbung.