Interview mit Musiker Marcel Gluschak

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

„Klangmut“ ist ein Musikprojekt von Marcel Gluschak, das stark von der isländischen Musikszene beeinflusst ist. Hierbei verbindet er Alltagsgeräusche mit harmonischen Melodien und experimentellen Effekten. Marcel kommt aus Köln und hat seine geliebte Heimat verlassen, um in Berlin für eine Naturschutz-Organisation zu arbeiten. Hörproben aus seinem neuen Album „Das Richtige tun“ gibt’s unter: www.klangmut.de

Eine Hand voll Fragen an Marcel Gluschak

Frage 1: Welche Bedeutung hat das Thema „Bewegung“ für dich und dein Leben?

Marcel Gluschak: Obwohl ich ein Stadtkind bin, gehe ich unglaublich gerne raus in die Natur. Wandern und Radfahren sind mir definitiv am liebsten. Man bekommt dann einfach am meisten mit von der Landschaft und den Menschen. So habe ich zum Beispiel unglaublich schöne Ecken in Rumänien und in Island erleben dürfen. Solche Reisen inspirieren mich auch stark für meine Musik, und ich nehme auch an vielen Orten Geräusche und Sounds auf, die ich dann in meine Songs einbaue.

Frage 2: Du hast das Musikprojekt KLANGMUT gegründet. Wie kam es zu der Idee?

Marcel Gluschak: Ich hatte schon sehr lange den Wunsch, Musik zu machen, hab mir aber nie die Zeit dafür genommen. Zum Glück hab ich mir dann gesagt: Wenn du jetzt nicht anfängst, wird das nie was. In einem ziemlich langen Zeitraum von 5 Jahren ist dann ein sehr persönliches Album entstanden: „Das Richtige tun“. Nachdem ich so lange gezögert habe, bin ich nun umso glücklicher. Ich habe wirklich das Gefühl, mit dieser Entscheidung „das Richtige“ getan zu haben.

Frage 3: Wie und wo sammelst du die Klänge für deine Musikstücke?

Marcel Gluschak: Überall. Es gibt ständig Klänge in unserer Umwelt, die es wert sind, mehr Beachtung zu finden. In meiner Musik möchte ich ihnen eine Bühne geben. Auf meinem Album sind zum Beispiel Wildgänse zu hören, das Pfeifen einer Dame in den Straßen von Barcelona oder das Knarzen alter Türen in Venedig. Ob verstimmte Klaviere auf Flohmärkten, das Klimpern von Marmeladengläsern, das Klopfen eines Spechts im Wald oder das Knistern von schmelzendem Eis, alles kann einen musikalischen Zauber haben. Ich habe in der Regel immer ein Mikrofon dabei und zeichne es auf. Später wird daraus dann die Idee für ein Lied.

Frage 4: Welche Musik bewegt und fasziniert dich sonst noch?

Marcel Gluschak: Ich liebe Musik – sie ist für mich die emotionalste Kunstform. Klangmut ist stark beeinflusst von isländischen Künstlern wie Amiina, Kira Kira, Óbó und Pascal Pinon. Sigur Ros, Sin Fang, Múm, Benni Hemm Hemm und Low Roar gehören ebenfalls zu meinen Lieblingsbands von der Insel. Aber es gibt natürlich noch unzählige andere Bands auf meiner Hitlist, z.B. José González, Beirut, Caribou, Apparat, Boards of Canada, Grizzly Bear, Hauschka, Lali Puna, The Notwist, Sufjan Stevens, Phoenix, Real Estate, Nils Frahm… ich könnte ihr ewig aufzählen.

Frage 5: Wie hältst du dich fit und gesund?

Marcel Gluschak: Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit, am Tag also zweimal 30 Minuten. Jetzt im Frühling beginnt auch wieder die Beach Volleyball Saison, worauf ich mich sehr freue. Ich koche sehr gerne, und besonders wichtig ist mir eine gute Ernährung, die nicht nur für meine Gesundheit sondern auch für unseren Planeten positiv ist. Deshalb leben wir vegetarisch, beziehen fast ausschließlich Bio-Lebensmittel aus der Region, achten auf saisonale Produkte und legen ab und zu einen veganen Tag ein.

Herzlichen Dank für dieses Interview! [Kathrin Rosi Würtz, 4/2016]


2 Kommentare

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