Waldbaden – ein Selbstversuch im Siebengebirge

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Heute ist es also so weit: Ich werde an einer Veranstaltung teilnehmen, die den verheißungsvollen Titel Waldbaden – Mit allen Sinnen draußen SEIN trägt. Diese Aktivität scheint momentan total in zu sein und auch Krankenkassen berichten über die gesundheitlichen Eigenschaften des Waldbadens.

Nun gut, ich bin wirklich die Letzte, die jeden Trend mitmachen möchte. Doch als ich die Ankündigung des Vereins für die Verschönerung des Siebengebirges gelesen hatte, gab ich mir einen Ruck und dachte mir: Schaden wird meine Teilnahme hoffentlich nicht!

Bisher bin ich immer sehr bewusst und mit der Freude an frischer Luft durch unseren nahegelegen Wald spaziert. In meinem Selbstversuch möchte ich erfahren, was noch so möglich ist und neue Aspekte der Beobachtung und Wahrnehmung kennenlernen. Das Leben ist nie langweilig, wenn wir die Augen, Ohren und eben unsere Sinne offen halten.

Unerschütterlich wie ein Baum

Unfassbar, aber wahr: Während meines ersten Waldbadens habe ich – entgegen meiner Ankündigung – kein einziges Foto gemacht. Wer mich kennt, weiß, dass das etwas absolut Außergewöhnliches ist. Ich habe mich vielleicht sogar das erste Mal in meinem Leben komplett auf mich konzentriert und dafür bin ich sehr dankbar.

Unsere Veranstaltungsleiterin Astrid Katzberg (AchtsamkeitsCoach) aus Bad Honnef gab uns Schritt für Schritt einen sehr einfühlsamen Einblick in die Welt des Waldbadens. Sie hat es auch erreicht, dass eine kritische Person wie ich, die wissenschaftliche Basis des Waldbadens verstehen konnte. In Japan beispielsweise gehört Waldbaden zur regulären Gesundheitsversorgung, evidenzbasiert und gut erforscht.

Ich gehöre eher zu der Sorte Mensch, denen es im Alltag bei Schnelligkeit und Tempo erst so richtig gut geht. Nicht im Straßenverkehr, das möchte ich hier klar stellen, aber bei sonstigen Aktivitäten, kann es mir öfter mal nicht schnell genug gehen. Sehr zum Leidwesen meiner Mitmenschen, wie ich schon häufiger gehört habe.

Und trotzdem konnte ich bei meinem ersten Selbstversuch in Siebengebirge aufgrund der einfühlsamen Anleitung innerhalb dieser netten Gruppe schnell entschleunigen und das ganz ohne Stress. Ok, manchmal guckte mein Speedy-Gonzalez-Syndrom dann doch kurzfristig um die Ecke, verschwand aber auch wieder ganz schnell und ließ mich dann wieder in Ruhe ẃeiteratmen.

Besonders erholsam habe ich das Feedback von Astrid Katzberg auf unsere Erlebnisberichte im Wald empfunden: „Alles ist gleich gültig und nicht gleichgültig!“ Das alltägliche Sich-Behaupten-Müssen-Wollen-Sollen hatte hier keine Bedeutung und das ist ein wunderbares Gefühl, das ich jedem Menschen sehr empfehle.

Kategorien: 7G Wanderungen

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