Interview mit Unternehmer Stefan Weich

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Seine Chilisaucen sind feuerscharf und super lecker! Die drei Geschmacksrichtungen Hot Apple, Black Forest und Tropical Thunder werden per Handarbeit hergestellt und das ganz ohne künstliche Stoffe. Medienwissenschaftler Stefan Weich ist vielseitig und stets in Bewegung, nicht nur während der Grillsaison.

Eine Hand voll Fragen an Stefan Weich

Frage 1: Welche Rolle spielt das Thema „Bewegung“ in deinem Leben?

Stefan Weich: Mein Leben ist eine fortlaufende Bewegung. Ich entwickle mich ja unentwegt weiter – geistig und körperlich – und habe mich dann ja durchs Leben bewegt. Das muss ich auch, um meine beruflichen und privaten Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Natürlich spielt Bewegung auch im klassischen Sinn eine wichtige Rolle, z. B. beim Motorradfahren und beim Sport. Sogar bei der Kundenakquise, bei der ich Einzelhändler und Gastronomiebetriebe aufsuche, bin ich sehr viel in Bewegung.

Frage 2: Du hast 2015 Cologne Fire Peppers gegründet und verkaufst seitdem deine handgemachten Chilisaucen. Wie bist du auf die Idee gekommen, dieses Unternehmen zu gründen? Du hast ja vorher eine ganz andere fachliche Richtung eingeschlagen!

Stefan Weich: Ja, das ist richtig. Ich habe Medienwissenschaft in Marburg und Bonn studiert und bin ja auch weiterhin in der Medienbranche tätig. Cologne Fire Peppers ist aktuell ein Nebenerwerb aus dem mittelfristig ein Vollerwerb werden soll.

Das Projekt ist aus einem Hobby von mir entstanden. Vor vielen Jahren habe ich mit einem kleinen Chili-Sämling, den ich von meinem damaligen WG-Mitbewohner geerbt hatte, den Grundstein gelegt für meine beiden Leidenschaften: den Anbau von Chilipflanzen und das scharfe Essen. Im Laufe der Jahre wurden es immer mehr Chilipflanzen, sodass sämtliche Fensterbänke der Wohnung von Blumenkästen mit Chilipflanzen belegt waren.

Die enorme Menge an Chilis war irgendwann viel zu groß, um sie nur beim Würzen von Speisen aufzubrauchen. Auch meine Freunde wurden bereits reichlich mit der Chiliernte versorgt. Wohin also mit all den Chilis? Dann kam ich auf die Idee, mich an Chilipasten und Saucen zu versuchen. Nach vielen mehr oder weniger gelungenen Experimenten hatte ich einige gute Rezepturen entwickelt. Da auch der Saucen-Output größer als mein Verbrauch wurde, begann ich, die Saucen an Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen zu verschenken.

Das positive Feedback und die öfters geäußerte Frage: „Warum verkaufst du die Saucen eigentlich nicht?“, weckten dann meinen Ehrgeiz. Ich eignete mir intensiv das nötige Wissen für die gewerbliche Nahrungsmittelproduktion sowie die Unternehmensgründung und -führung an. Anschließend besorgte ich mir das Startkapital, kaufte Maschinen und weiteres Equipment, mietete mich in die Küche eines alten Kölner Brauhauses ein und begann mit der Produktion.

Frage 3: Unternehmer zu sein heißt u.a. auch, ständig Ausschau nach guten Ideen zu halten. Wie motivierst du dich dazu, unternehmerisch am Ball und kreativ zu bleiben?

Stefan Weich: Ich kann mich meist schon selber motivieren. Den berühmten Tritt in den Hintern brauche ich hin und wieder trotzdem. Ein sehr guter Freund hatte sich bereits einige Zeit vor mir selbstständig gemacht. Mit ihm tausche ich mich regelmäßig aus. Und wir motivieren uns auch gegenseitig. Erfahrungsaustausch mit anderen Selbstständigen, nicht nur aus der Food-Branche, ist sehr wichtig, um neue Ideen und Anregungen zu erhalten. Außerdem besuche ich von Zeit zu Zeit Motivations- und Erfolgscoachings von so renommierten Branchengrößen wie Jürgen Höller, Oliver Geisselhart und Co. Und zu guter Letzt hilft natürlich das Studium entsprechender Fachliteratur.

Frage 4: Welchen Effekt hat Schärfe auf den menschlichen Körper und gibt es eigentlich auch Tiere, die Chilis verspeisen?

Stefan Weich: Scharfe Speisen regen die Durchblutung und die Speichelproduktion beim Menschen an. Dadurch schmecken scharf gewürzte Speisen intensiver. Das gilt natürlich nur bis zu einem individuell unterschiedlichen Schärfegrad. Darüberhinaus brennt es einfach nur im Mund. Scharf ist ja auch keine Geschmacksrichtung. Schärfe ist eigentlich ein Hitzereiz, bei Chilis verursacht durch das Alkaloid Capsaicin. Auf Englisch spricht man ja auch von „hot“ bei scharfen Speisen. Einige Menschen schwitzen sogar stark, wenn sie scharf essen.

Alle Säugetiere reagieren empfindlich auf das Capsaicin und meiden daher Chilis. Der Mensch bildet hier mal wieder die Ausnahme. Allerdings hat Capsaicin keine Wirkung auf Vögel. In der ursprünglichen Heimat der Chilipflanzen, in Mittel- und Südamerika, werden die Chilis daher auch von Vögeln gefressen. Dies ist ein evolutionärer Vorteil für die Pflanzen. Da Vögel meist größere Strecken zurücklegen als Säugetiere und die Samen nicht zerkauen, werden diese unverdaut ausgeschieden und über eine große Fläche verbreitet. Durch den Vogelkot erfolgt sogar noch eine Düngung.

Frage 5: Und nun kommt auch schon die letzte Frage: Wie hältst du dich fit und gesund?

Stefan Weich: Ich achte sehr auf qualitativ hochwertige und ausgewogene Ernährung. Am für mich optimalen Ernährungskonzept feile ich jedoch noch. Zurzeit probiere ich Low-Carb aus, also kohlenhydratarme Ernährung. Was sich hervorragend mit meiner Vorliebe für Fleisch und Grillen verträgt.

Des Weiteren bin ich zwei- bis dreimal wöchentlich ca. 1 Stunde Joggen und mache ein kleines Muskelstärkungsprogramm. Ich würde auch gerne wieder wöchentlich Squash oder Badminton spielen. Leider kann mein langjähriger Spielpartner aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr spielen.

Vielen Dank für dieses Interview!

© Kathrin Rosi Würtz, 04/2017


1 Kommentar

Interviews - Kathrin Rosi Würtz, M.A. · Juni 13, 2022 um 1:50 pm

[…] Weich, Stefan (Unternehmer) […]

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