Was haben Treppen mit Naturschutz zu tun?

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Mein Faible für das Treppensteigen hat mittlerweile ambitionierte Dimensionen erreicht: Im Finale des Prevention Slam 2019 am 8. November 2019 werde ich meinen Science Slam Beitrag „Sind Treppen tödlich?“ präsentieren. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, hat das Treppensteigen tatsächlich mit Naturschutz zu tun. In meinem Erlebnisbericht über den Prevention Slam 2019 erfahrt ihr mehr über das Event, und wie es zu meiner Teilnahme gekommen ist. Hier geht’s jetzt darum, warum aktives Treppensteigen auch der Natur gut tut.

Etwas Mathematik für mehr Nachhaltigkeit

Warum werden Treppen nicht so häufig benutzt wie beispielsweise mit Strom betriebene Rolltreppen? Wie viel elektrische Energie könnte eingespart werden, wenn wir häufig selbst aktiv die Treppe nehmen würden, als nur auf der Rolltreppe zu stehen? Einen ersten Anhaltspunkt gibt ein Experiment aus Bonn.

Eine im Jahr 2015 vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik installierte Klangtreppe sollte Passanten dazu animieren, die Rolltreppen rechts und links liegen zu lassen und lieber die Trepe zu nehmen. Nahmen diese die Klangtreppe, ertönte Musik.

Der durchschnittliche Energieverbrauch der Rolltreppenanlage ging während der vierwöchigen Testphase um etwa ein Drittel zurück. Auf diese Weise wurden circa zwanzig Kilowattstunden pro Tag während des Projekts „Ludwig nimmt die Treppe“ eingespart. Mein Haartrockner (Leistung 2000 Watt) müsste für diese Energiemenge zehn Stunden am Stück mit voller Power laufen. Danach hätte ich sicherlich eine Sturmfrisur!

Wie viel sind das in CO2 ?

Rechnen wir also die eigensparten 20 Kilowattstunden pro Tag in CO2 um, so erhalten wir circa 11kg CO2 pro Tag, die weniger verbraucht werden, wenn circa ein Drittel der Passanten die Treppe nehmen anstatt die Rolltreppe. Nur so zum weiterentwickeln dieses Rechenbeispiels: Ein Baum bindet circa 10 Kilogramm CO2 pro Jahr. Und dieses Beispiel bezieht sich lediglich auf eine Rolltreppenanlage in Bonn.

Dieses kleine aber feine Experiment zeigt, dass sich mit der aktiven Nutzung von Treppen durchaus Naturschutz betreiben lässt. Menschen, die nicht auf Transportmittel wie Rolltreppen und Aufzüge aus gesundheitlichen Gründen angewiesen sind, könnten Gutes für die eigene Gesundheit und die der Umwelt tun. Stufe um Stufe!

Über die gesundheitlichen Effekte des Treppensteigens berichte ich in meinem Blog auf backstagephysio.de!

Kategorien: Natur

1 Kommentar

Blick vom Bonner Stadthaus auf das Siebengebirge - Abenteuer Siebengebirge · März 22, 2024 um 3:11 pm

[…] bekennende Treppensteigerin ist die Fahrt mit dem Aufzug nach oben etwas „out of order“. Beim nächsten Mal werde […]

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